EVERYONE IS WELCOME
Nachtrag: Am Dienstag 13. Oktober im Ost-West-Club Meran
Kleines Podium und Gedankenaustausch über Flüchtlinge und Migration in Südtirol.
Hier der Link: http://ostwest.it/everyone-is-welcome/
Nachtrag: Am Dienstag 13. Oktober im Ost-West-Club Meran
Kleines Podium und Gedankenaustausch über Flüchtlinge und Migration in Südtirol.
Hier der Link: http://ostwest.it/everyone-is-welcome/
Sprachengewirr, fragende Mimik und lachende Gesichter heute im Café Trefiori in Brixen.
Auf den ersten zwei Bildern: Kemo aus Gambia, er spielt Djembe und Kora.
Dieses Treffen ist schon eine Woche her. Claudia und Vera organisierten einen kleinen Tanzkurs. Im Pfarrhaus von Vintl gab es zunächst Fox und Walzer, danach legten die Frauen aus Nigeria ihren eigenen Sound auf. Da war die Stimmung dann ziemlich aufgedreht :-)
Kaum ein Song kommt ohne "auto tune" aus, es geht oft um Geld und Liebe...
aber es gibt auch andere...
...und eine meiner Lieblingssängerinnen stammt aus Nigeria: ASA
Und noch eine Musikerin mit nigerianischen Wurzeln, die ich sehr schätze: Nneka
Nach mehr als zwei Jahren war ich heute wieder im Fischerhaus in Vintl auf Besuch, gemeinsam mit Vera, Alessandro und Jacob. Ein wenig war mir mulmig zumute: von 2011-2013 habe ich hier einige sehr intensive Momente meines Lebens verbracht. Damals waren 20 Flüchtlinge aus dem Libyenkrieg im Haus untergebracht, -zumeist junge Männer aus Westafrika und einige aus Bangladesch. Wer mag, kann sich das Projekt von damals hier ansehen.
Das Fischerhaus schloss 2013 seine Pforten, das staatliche Programm "Emergenza Nordafrica" war ausgelaufen und die jungen Männer mussten großteils alleine zurechtkommen. Mit einigen von ihnen bin ich noch in Kontakt bzw. befreundet. Die meisten haben eine Arbeit gefunden und sich mehr oder minder gut eingelebt in Brixen und Umgebung. Drei von ihnen leben nach wie vor in einer Wohnung in Vintl.
Jetzt hat das Fischerhaus seit knapp zwei Wochen neue Bewohner: 10 Frauen aus Nigeria und 20 Männer aus Mali, Gambia, Guinea C. und Côte d’Ivoire.
Nach einem ersten gegenseitigen Beschnuppern tauten alle recht schnell auf, die Unterhaltung mit den Frauen war gut und eine Mischung aus Englisch und Pidgin :-) bei den Männern haben sich zwei gefunden, die schon leidlich italienisch sprechen und übersetzten. Es war als erstes Kennenlernen gedacht uns so war es auch: viele Ideen und Wünsche wurden geäußert und abgewogen. Das Spektrum reicht von Sprachen lernen bis zu Koch- und Tanzkursen.
Es gäbe viel zu tun: auch am Haus und bei der Einrichtung ließe sich noch einiges verbessern. Also wären viele Freiwillige gefragt! Vor allem Lehrer/Innen für Italienisch und Deutsch wären wichtig!
Das Haus wird von Mitarbeitern der Caritas geführt, Gabriel oder Tanja nehmen Anrufe entgegen und freuen sich sicher über Eure Angebote, Ideen oder konkrete Hilfe. Was im Moment schön wäre und sich bei uns sicher finden lässt, wären Radios/CD-Player oder Ähnliches - bitte nicht die alten Musikkassettenrecorder aus dem Keller holen!
Die Nummer vom Fischerhaus ist: +39 344 2196316
Wie es dann hier weitergehen soll, ist schwer vorstellbar. Einen kleinen Vorgeschmack gab das Treffen der G7 auf Schloss Elmau im Juni.
4 weitere große Kasernen, ein Verteilungs-Quotient zur Unterbringung der Flüchtlinge, die schnellere Bearbeitung von Asylanträgen und Aufenthaltsgenehmigungen sowie ein Plan zur Versorgung von minderjährigen Einwanderern: Das sind die Schwerpunkte die Innenminister Angelino Alfano am Donnerstag 24. Juli vorlegte, um den Flüchtlingsnotstand in Italien in den Griff zu bekommen. 700 Millionen Euro wurden vom Innenministerium dafür locker gemacht...
Wie lauten Ihre Prognose und Ihr Blick auf die nähere Zukunft?
Der Flüchtlingsstrom ist lange schon Normalität geworden, denn 2 Milliarden Menschen auf der Welt hungern und also wird es weiter Wanderbewegungen in Richtung der Wohlstandsländer geben. Wir müssen uns vorbereiten, das bedeutet, ganz offen darüber reden, offen und sachlich. Nur die offene Auseinandersetzung schützt uns und die Migranten. Da müsste die Politik mehr Mut beweisen. Denn das Tiefhalten von dem Ganzen, das Nicht-Darüber-Reden ist eine Schwächung der lokalen Bevölkerung und auch der betroffenen Personen.
aus dem Interview von Christine Helfer zur Arbeit von Borderline Sicilia anlässlich der Verleihung des ALEXANDER-LANGER-PREISES
"Das einzige, das italienische Politiker machen, ist die Verantwortung auf die EU zu schieben und nach mehr Geld zu rufen; anstatt sachlich an das Phänomen heranzugehen, den Ausnahmezustand zu beenden und methodisch einer Migration zu begegnen, die es immer gegeben hat und immer geben wird."
von meinem Landsmann Ulrich Ladurner
Textausschnitt:
„Bis dahin war Lampedusa vieles gewesen: Bühne großer Dramen, Projektionsfläche für Utopien, Fluchtpunkt bedrohter Seefahrer, Heimstatt gottsuchender Eremiten, Wallfahrtsort für christliche und muslimische Pilger, Modernisierungsprojekt einer absolutistischen Monarchie, Gegenstand geostrategischer Überlegungen, Bauerninsel, Fischerinsel, Schwammfischerinsel, Touristeninsel. Sie war alles das, doch nichts Eindeutiges. Das ist vorbei. Sie ist nun ein Wachtturm in der europäischen Festungsmauer“
Auszug aus: Ladurner, Ulrich. „Lampedusa.“ Residenz Verlag, 2014. iBooks.
1. Auf der Website von DEUTSCHLANDRADIO KULTUR LINK
20 Quadratkilometer Kulturgeschichte – so wirbt der Verlag für ein Buch über Lampedusa. Doch seit Jahren stranden hier viele tausend Flüchtlinge auf der Flucht aus Afrika. Das Buch blendet diese traurige Entwicklung aber zum Glück nicht aus...
2. Auf der Website von FM5.at LINK:
Lampedusa kennt man. Nicht wie andere Mittelmeerinseln wegen ihrer landschaftlichen Schönheiten, massiven Hotelbauten oder billigen Sangria-Kübeln, Lampedusa kennt man aus den Nachrichten...
22 Flüchtlinge ertrunken. Auf zwei gekenterten Booten waren insgesamt 65 Menschen, die nach Griechenland wollten. ARTIKEL
Hunderte afrikanische Flüchtlinge haben am Donnerstag versucht, in die spanische Nordafrika-Exklave Melilla zu stürmen... Hier der Artikel auf www.taz.de
Und Fotos von der Website ANSA.IT
Schon vor Längerem wurde ein Beitrag zu meinem Photoprojekt auf dem Blog der deutschen Hilfsorganisation HELP e.V. gepostet. Ich war bei den Mitarbeitern von HELP in Agadez zu Gast und sie waren mir während meines Aufenthalts eine unerlässliche Stütze. Hiermit noch einmal ein großes Dankeschön!
Djibril hatte für kurze Zeit Arbeit, ist jetzt seit Monaten wieder ohne, besucht Deutsch-Kurse und bewirbt sich fleißig um eine Stelle im Gastgewerbe. Bis jetzt hatte er kein Glück, obwohl er sich wirklich sehr bemüht.
Außerdem wird Ende April das ehemalige Hotel in Schabs geschlossen, wo er momentan wohnt. Dann muss er auch noch eine neue Bleibe finden.
Ali wohnt in Vintl und hat bis jetzt keine Arbeit.
Amadou wohnt in Brixen und hat Arbeit in einer Gärtnerei bis Juni.
auf der Website der Deutschen Welle
Die EU drückt sich weiterhin um das Thema herum, überlässt Entscheidungen über Leben und Tod den Beamten von FRONTEX. Die zurecht heftig kritisierten "Push-back"-Aktionen sind somit ab jetzt "ein bisschen verboten"
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex darf künftig Einwandererboote nicht mehr zur Umkehr aufs offene Meer zwingen. Viele Einsätze bleiben aber weiterhin völkerrechtlich umstritten, meint Migrationsexpertin Petra Bendel.
"Die Menschen sitzen alle zusammen in einem Boot: junge Männer, die auf der Suche nach Arbeit in Europa sind, und Familien, die vor Bürgerkriegen flüchten oder politisch verfolgt werden. Wie sollen die Frontex-Beamten alle auseinanderhalten? Um die Forderungen zu gewährleisten, müssten demnach bei allen Operationen Frontex-Beamte, medizinisches Personal, Juristen und Dolmetscher an Bord sein." LINK: http://dw.de/p/1BiQC
"Das wissenschaftliche Komitee der Alexander Langer Stiftung vergibt dieses Jahr den internationalen Alexander Langer Preis 2014 an die Organisation „Borderline Sicilia, onlus”. Die Übergabe des Preises erfolgt im Rahmen der alljährlichen Veranstaltung “Euromediterranea”, die dieses Jahr vom 3. bis 5. Juli in Bozen stattfindet."
Dieses Online-Magazin von ANSA gibt einen guten Überblick, über das was im Süden unseres Landes geschieht. Traurige Geschichten von Menschen aus Syrien, Eritrea, Somalia, Ghana, Sudan und anderen Ländern, die aus dem Meer gefischt werden und dann z.B. im Auffanglager von MINEO landen.
(ANSA) - ROMA, 18 MAR - Le navi della Marina Militare hanno tratto in salvo ieri 596 migranti, tra cui 103 donne e 62 minori, in due diversi interventi a sud di Lampedusa...
Mit dem neuen Grenzüberwachungssystem der EU ist beides möglich. Es kann Flüchtlingsboote in Seenot orten, um Hilfe zu leisten - oder um sie zurückzuschicken. Entsprechend scheiden sich an Eurosur heftigst die Geister.
Ein schöner Trailer zum Film