Am 22. April 2013 wurde die Ausstellung an der Freien Universität Bozen im Rahmen der “Tage der politischen Bildung”eröffnet und sie ist seitdem permanent an vielen Schulen, bei diversen Vereinen und in öffentlichen Einrichtungen zu sehen gewesen und immer noch zu sehen.
Von der Website des Amtes für Weiterbildung: Hier der Link mit weiteren Informationen:
Die Wanderausstellung besteht aus Fotos und Aussagen von Flüchtlingen aus dem "Fischerhaus" in Vintl. Georg Hofer hat zusammen mit den Flüchtlingen Südtirol bereist und seinen Begleitern die Kamera in die Hand gegeben. Diese haben, im Sinne der partizipativen Fotografie, die Bildsprache gewählt, um ihre Rolle im fremden Land zu erforschen und ihre Annäherung an die neue Welt zu dokumentieren.
Wer die Ausstellung sieht, kann somit diese Entdeckungsreise der Flüchtlinge nachverfolgen und beginnen zu verstehen, was es heißt, sich langsam einer neuen Welt anzunähern und dabei mit der eigenen Fremdheit, der eigenen Vergangenheit samt Entwurzelungserfahrung und des Erlebens extremer Veränderung konfrontiert zu werden.
Die Ausstellung gliedert sich in zwei groβe Teile: Der erste Teil “Sehen und gesehen werden” beziehungsweise “sehen lernen” zeigt Fotografien und reflektierende Texte zu den Bildern, die die “Fischerhausbuibm” und der Fotograf in Vintl entworfen haben. Der zweite Teil der Ausstellung “Ways to Vintl” beschäftigt sich mit fünf Themen: Armut als Fluchtursache, der Besuch der Familie von Bami Traorè, der Besuch der Familie von George Ampomah, die Stadt Agadez als Zentrum für organisierte Migration und Agbogbloshie als Beispiel für Landflucht sowie die vielschichtigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen europäischen Konsumverhaltens.
Die Ausstellung wird von zwei weiteren Elementen begleitet:
- eine PVC-Plane, auf der die Migrationsrouten in Afrika und von Afrika nach Europa schematisch dargestellt werden;
- ein groβformatiges Begleitheft mit sozialanthropologischen Beiträgen von Barabara Sorgoni und Elisabeth Tauber zur institutionellen Wahrnehmung von Flüchtlingen und der Bedeutung von Bildspuren in der fotografischen Arbeit, sowie einem Bild-Text zur internationalen und italienischen Flüchtlingsthematik von Monika Weissensteiner. Die Beiträge behandeln die vielschichtigen rechtlichen, sozialen, kulturellen und visuellen Prozesse der Begegnung mit Menschen, die zu “Flüchtlingen” wurden.
Die Fotografen teilen ihre Blicke auf groβzügige Weise mit der Südtiroler Öffentlichkeit und erlauben uns Einblicke in ihre intimen sozialen Räume. Sie schenken uns die Möglichkeit, über ihre Bilder zu lernen anders zu sehen und laden uns ein, “keine Angst vor ihnen zu haben”. Das ist eine Chance für uns!