Shashamane - Äthiopien
In Addis A. wurde mir immer wieder mit einer Mischung aus Begeisterung und Schmunzeln von einem Ort erzählt, wo ganz ausgiebig gekifft wird. Berühmt (berüchtigt?) ist Shashamane wegen einer besonderen Gemeinschaft, die hier lebt, den Rastafari.
Die Kleinstadt, zwei Stunden südlich von Addis Ababa gelegen, ist ein Verkehrsknotenpunkt und ein ziemlich düsteres Nest. Man mag nicht bleiben, wenn man keinen guten Grund dafür hat.
Vor circa 70 Jahren kamen Einwanderer aus Jamaica hierher. Sie waren Anhänger einer schrägen Religion, die unter anderem die Repatriierung der ehemals verschleppten schwarzen Sklaven vorsah. Der Äthiopische Kaiser Haile Selassie (1892-1975) sprach den Einwanderern aus der Karibik 500 Hektar Land zu, schließlich hatten sie ihn als ihren Gott (dritte Inkarnation des Messias) und Äthiopien als das gelobte Land auserkoren. Wie es dazu kam, ist eine etwas abstruse Geschichte und wen es interessiert, der kann hier mehr dazu lesen: Wikipedia
Ich wollte mir ansehen, ob es noch Einwanderer aus der ersten Generation gibt und sehen, wie sie und ihre Nachkommen leben. Mein Vorhaben stieß nicht auf viel Gegenliebe, ich traf vor allem auf Menschen, die nicht fotografiert werden wollten, ansonsten viel Ganja rauchten und mit dem Hinweis auf „peace und love“ immer wieder Geld von mir wollten. Sie waren nicht aggressiv, manche waren auch sehr nett, aber der Gesamteindruck von dieser Gemeinschaft war irgendwie bedrückend. Das ganze Gras hat wohl doch nicht zur Erleuchtung geführt, sondern eher zu Stillstand und Lethargie.